Solche als problemstabilisierend erkannten Denk- oder Handlungsmuster können mittels neuer Lernerfahrungen schrittweise durch geeignete Verhaltensweisen ersetzt werden, die es z.B. ermöglichen, Ängste oder andere unangenehme Gefühle besser auszuhalten und sich auf veränderte Bedingungen einzustellen.
Je intensiver oder öfter die neuen Handlungen von Erfolgserlebnissen gekrönt sind, desto nachhaltiger werden sie im Gehirn verankert und in vergleichbaren Situationen eingesetzt.
Kernstück der Verhaltenstherapie ist die Verhaltensanalyse, in deren Verlauf als problematisch empfundene Situationen am konkreten Beispiel detailliert unter die (Zeit-) Lupe genommen und daraufhin untersucht werden, von welchen Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen die eigenen Verhaltensweisen begleitet werden.
Neben einer Verfeinerung der Selbst- und Körperwahrnehmung wird damit letztlich angestrebt, die einzelnen Erlebnisebenen von (zwar oft bequemen, aber) mittlerweile überholten Automatismen zu befreien, um wieder mehr Entscheidungs- und Handlungsfreiheit zu gewinnen und vermeintliche Problemsituationen in offener, kreativer Weise auch als Herausforderungen zu begreifen, die neue interessante Erfahrungen bereithalten können.
Da die Verhaltenstherapie, wie es ihr Name schon sagt, an den unmittelbar beobachtbaren Erlebens-, Denk- und Verhaltensweisen ansetzt, bedient sie sich neben bedingungsanalytischen Gesprächen vieler praktischer Übungen zur Verbesserung der Selbst-, Gefühls- und Körperwahrnehmung, der Selbststeuerung, der Genuss- und Entspannungsfähigkeit, der Konflikt- und Durchsetzungsfähigkeit und anderer Kompetenzen, um den Kreis der verfügbaren Ressourcen schrittweise zu erweitern.